AKV an künftige Regierung: Religionsunterricht absichern
Dieser solle aber auch neue Wege beschreiten - etwa in Form eines gemeinsamen kooperativen Religionsunterrichtes für Schüler unterschiedlicher christlicher Konfessionen. Urgiert wird auch die Einführung von Ethik als Pflichtfach für Schüler, die an keinem Religionsunterricht teilnehmen. Insgesamt seien die AKV-Vorschläge einer wertorientierten Politik verpflichtet und sollten im Regierungsprogramm berücksichtigt werden, hielt Präsident Helmut Kukacka am Mittwoch fest.
Das 7-Punkte-Programm der Katholischen Verbände im Detail: Religion sollte zusätzlich auch als Freigegenstand abgesichert werden, um den Zielparagraphen im Schulorganisationsgesetz und die dort verankerten sozialen, religiösen und moralischen Werte bestmöglich umzusetzen. Seit mehr als 20 Jahren bestehe für Schüler ohne religiöses Bekenntnis die Möglichkeit, den Religionsunterricht als Freigegenstand zu wählen; rund 17.000 tun dies alljährlich beim katholisch geführten Unterricht, so die AKV. Dies gelte es gesetzlich zu verankern, die betreffenden Schüler sollten wie bisher bei der Bildung der Religionsunterrichtsgruppen mitgezählt werden und das Recht haben, Religion als Maturafach zu wählen.
"Zur Vertiefung der Ökumene" und nach Absprache der Kirchen sollte es künftig verstärkt gemeinsamen Religionsunterricht für Schüler unterschiedlicher Konfessionen geben, regte die AKV an. Und: Ein Pflichtfach Ethik würde sichern, dass Schüler ohne konfessionellen Religionsunterricht "zumindest in ethischen Themenfeldern gebildet werden". Einen verpflichtenden Ethikunterricht für alle Schüler zusätzlich zum Religionsunterricht lehnt die AKV jedoch ab; dadurch würden die Abmeldezahlen vom Religionsunterricht ansteigen und die religiöse Bildung geschwächt.
Religiös konnotierte Kleidung legitim
Ablehnend äußerte sich die AKV auch über ein Verbot religiöser Symbole an Schulen.
"Religion und Religionsübung haben das Recht auf einen Platz im öffentlichen Raum", hieß es dazu. Das beinhalte auch das Recht, religiös konnotierte Kleidung - erwähnt werden auch Kopftuch und Kippa - oder religiöse Symbole im öffentlichen Raum zu tragen. Das Tragen solcher Kleidung "aus Motiven kultureller Identität bzw. aus anderen statthaften Motivationen" sei Ausdruck einer legitimen Vielfalt, die in einer pluralistischen, demokratischen Gesellschaft geschützt werden müsse. Ausdrücklich ausnehmen möchte die AKV davon die Ganzkörperverschleierung durch Burka oder Niqab, die einer "offenen Kommunikation in einer offenen Gesellschaft" widerspreche.
Entschieden gegen die Entfernung von Kreuzen aus Klassenzimmern wandte sich die AKV in einem weiteren Punkt im Forderungskatalog. Denn es sei "unbestritten, dass die christliche Religion ein elementarer Teil der Kultur Europas ist und damit auch ein wichtiges Symbol der geistigen Identität Europas darstellt".
Forderungen der AKV im nichtreligiosen Bereich betreffen die Wahlmöglichkeit bei ganztägigen Bildungsangeboten bzw. die Absage an ein "Monopol für verschränkte Ganztagsschulen" sowie eine Klassenschülerhöchstzahl von 25.