AKV Newsletter LIII (30.06.2020)
E-Mail nicht richtig angezeigt?
Im Browser ansehen

AKV Newsletter LIII (30.06.2020)  

EDITORIAL - NACH-CORONA-ZEIT BLEIBT HERAUSFORDERND

 

Zwei Monate nach dem coronabedingten Lockdown hat der Salzburger Theologe und Philosoph Professor DDDr. Clemens Sedmak ein Buch veröffentlicht: mit dem Titel "hoffentlich. Gespräche in der Krise".

Es ist kein Trostbuch, "das uns vormachen will, alles sei nicht so schlimm" meint Sedmak. Es ist auch kein Rezeptbuch, das ein Programm zum guten Leben in wenigen Schritten verspricht. "Billiger Optimismus wäre blind, naiv und vorschnell". Ihm geht es um eine Hoffnung, die mit Leben gefüllt ist: "Die Hoffnung, die wir brauchen, ist wie ein Gemeinschaftsgarten, zu dem alle beitragen können, von dem aber auch alle ernten können." Kardinal Christoph Schönborn hat gemeint, dass die Corona-Krise das Angesicht der Erde verändern wird und es zu einem Umdenken in Wirtschaftsfragen und beim eigenen Lebensstil kommen wird. Das ist sehr wohl zu wünschen, aber vorerst geht es wohl den meisten Menschen darum, dass sich ihre persönliche Lebenssituation nicht verschlechtert und sie ihr „altes Leben“ wieder zurückgewinnen. Die Krisenromantik wie sie auch in manchen kirchlichen Kreisen spürbar war, ist jedenfalls fehl am Platz. Die nächsten Monate werden mühsam und herausfordernd werden.

 

Die Wiener Pastoraltheologin Regina Polak hat jüngst in einem Furche-Artikel der Theologie angesichts der Corona-Pandemie weitreichende Sprachlosigkeit attestiert. Zwar würde im Zusammenhang mit Corona nicht selten die Frage nach Gott und dem Leiden gestellt (Theodizeefrage) oder - wie zuletzt durch die österreichischen Bischöfe - die Dankbarkeit angesichts der erfolgreichen Eindämmung der Pandemie ins Zentrum gerückt; eine tatsächliche "theologische Situationsanalyse" sei jedoch ausgeblieben. "Die Frage nach Gott gehört ins Zentrum der Pastoral. Das Erinnern an die Wirklichkeit Gottes und der Schutz der Transzendenz des Menschen sind eine öffentliche Aufgabe der Kirche." Andernfalls verwandle sich die Kirche "in ein rituelles Museum für ein Kultur-Christentum ohne spirituelle und gesellschaftsmitgestaltende Kraft", warnt die Theologin. 


Ähnlich sieht der Passauer Bischof Stefan Oster die Situation. Er fürchtet, dass die katholische Kirche in Anpassung an die moderne Gesellschaft ihren "inneren Kern" und ihre religiöse Identität verliert. Es brauche eine Rückbesinnung auf zentrale Glaubensinhalte und auf den "unveränderlichen Kern des christlichen Menschenbildes", (Juli-Ausgabe der Zeitschrift "Herder Korrespondenz"). Der Bischof fragt, ob hinter Diskussionen um Zölibat, Weihe von Frauen oder Sexualmoral nicht der Wunsch stehe, die kirchlichen Lehren an die moderne Gesellschaft anzupassen. Oster meint, dies sei der falsche Weg, entscheidend sei "eine Sammlung nach innen und eine Stärkung erneuerter christlicher Identität". Der Kirche, solle es nicht um gesellschaftliche Relevanz gehen, sondern um "Heilsrelevanz".

 

Die Diskussion um Identität, Selbstverständnis und die pastorale Praxis in der Kirche wird auch in der „Nach-Corona-Zeit“ weitergehen.

 

Mag. Helmut Kukacka

AKV Präsident 



Salzburger Theologe Sedmak veröffentlichte Corona-Buch


In Tyrolia-Band "hoffentlich" bündelt der auch in den USA lehrende Theologe und Philosoph fiktive Gespräche u.a. mit Therapeutin, Historiker, Journalisten und Mystikerin

Artikel nachlesen

Regina Polak zu Corona-Krise: Theologie muss Sprachlosigkeit überwinden

Wiener Pastoraltheologin in "Furche"-Gastbeitrag: Ohne Thematisierung der Gottesfrage wird Kirche zu "rituellem Museum für ein Kultur-Christentum und ohne spirituelle und gesellschaftsmitgestaltende Kraft". Polak plädiert dafür, der Gottesfrage selbst wieder stärkere Aufmerksamkeit in den öffentlichen Wortmeldungen und in der Seelsorge einzuräumen.

Artikel nachlesen

Passauer Bischof Oster: Kirche

droht Glaubenskern zu verlieren

Mit Blick auf die eigene gesellschaftliche Relevanz verliere die Kirche gerade ihre Identität, glaubt der Passauer Bischof Stefan Oster. Aus seiner Sicht müssten die Christen sich jetzt sammeln und auf eine andere Art von Relevanz achten.

Artikel nachlesen

Wieso Europa christliche Werte braucht?

Wer kann Europa aus der Krise führen? Es benötigt engagierte Christen, die ihre Begeisterung als Erneuerung in die Politik bringen wollen, sagt der Präsident der "Plattform Christdemokratie" Mag. Jan Ledóchowski in einem Gastkommentar auf kath.net. Die Plattform setzt sich seit 2016 dafür ein christlich-soziale Werte und Anliegen in der Parteipolitik umszusetzen und sich nicht dem Zeitgeist anzudienen.

Artikel nachlesen

Immer weniger Österreicher

bezeichnen sich als religiös

Professor Paul Zulehner berichtet in seinem neuen Buch, dass es beim Glauben an Auferstehung mit Leib und Seele seit 1970 einen deutlichen Wandel gibt. Der Anteil der "sehr religiösen" und "religiösen" Personen mit hoher Identifikation hat in den letzten Jahrzehnten von 69 auf 42 Prozent abgenommen. Bei drei weiteren Gruppen - Gleichgültige, "eher Religiöse und "nicht Religiöse" - habe es Zuwächse gegeben.

Artikel nachlesen

"Will der Papst ein bedingungsloses Grundeinkommen"


Papst Franziskus erstaunte die Öffentlichkeit mit einem ungewohnten Vorschlag: In einem Schreiben an die von ihm so genannten "Volksbewegungen", die jene repräsentieren, die "von den Vorteilen der Globalisierung ausgeschlossen wurden", rät er, "über ein universales Grundeinkommen" nachzudenken.

Artikel nachlesen

Bischof Scheuer skeptisch zu bedingungslosem Grundeinkommen


Linzer Bischof in Zeitungsinterview: Unterschied zwischen Arbeitenden und den Nicht-Arbeitenden muss gegeben sein - Scheuer fordert mehr Wertschätzung für ausländische Arbeitskräfte, höhere Gehälter und familienfreundliche Arbeitszeiten ein.

Artikel nachlesen

Credo: Nächstenflucht und Fernstenliebe

Das Klima retten und den Armen helfen? Christliche Nächstenliebe richtet sich nicht auf ein abstraktes Kollektiv, sondern auf den konkreten Einzelnen. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Dieser Satz ist nicht sonderlich schwer zu verstehen. Schwer zu befolgen, ja, das ist er, und vielleicht ist das auch der Grund, warum er so gerne missverstanden wird.

Artikel nachlesen

Lackner: Meine Aufgabe ist es,
Dinge in Einklang zu bringen


Er empfinde Dankbarkeit, an die Spitze der Bischofskonferenz gewählt worden zu sein, sagte Lackner. Als "Dirigent der Kirche" sehe er sich jedoch nicht, vielmehr wolle er "genau hinhören, Melodien aufnehmen, die gesungen und gespielt werden. Ich sammle alles und versuche, es in Einklang zu bringen"

Artikel nachlesen

Leihmutterschaft: Katholische
Initiativen drängen auf Verbot


Die Plattform kinderbekommen.at hat sich schockiert über die Zustände in der Ukraine im Blick auf das Thema Leihmutterschaft gezeigt und daraufhin ihre Forderung nach einem internationalen Verbot der Leihmutterschaft bekräftigt.

Artikel nachlesen

Historiker Engels: "Gegen den neuen Bildersturm"


Der Althistoriker David Engels kritisiert die laufende Kampagne gegen europäisches Kulturgut, die von Gewalt gegen Kulturdenkmäler in weiten Teilen der westlichen Welt begleitet ist und sich zunehmend weiter radikalisiert. Laut Engels habe man es mit einem beispiellosen "bilderstürmerischen Angriff" der orwellsche Züge aufweise zu tun.

Artikel nachlesen

Zulehner über moderne junge Muslimas: "Konflikt vorprogrammiert"


Die Modernisierung islamischer Frauen schreitet erheblich schneller voran als unter den islamischen Männern - und das birgt laut Paul Zulehner ein hohes Konfliktpotenzial: "Älteren muslimischen Männern mit starkem Autoritarismus stehen jüngere Frauen gegenüber, welche nicht autoritär sind."

Artikel nachlesen

AKV zum 75. Gedenktag zur

Befreiung des KZ Mauthausen


Anlässlich der Befreiung des KZ Mauthausens gedenkt die AKV aller Opfer des Widerstandes gegen das NS Regime aus dem katholischen und christlich sozialen Lager und aus den katholischen farbentragenden Studentenverbänden

Artikel nachlesen

Impressum


AKV - Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände Österreichs

Akademischer Bund katholisch-österreichischer Landsmannschaften (KÖL), Österreichischer Cartellverband (ÖCV), Christliche Lehrerschaft Österreichs (CLÖ), Verband katholischer nichtfarbentragender akademischer Vereinigungen (ÖKV), Katholische Medienakademie (KMA), Klemensgemeinde, Mittelschüler-Kartell-Verband (MKV), Österreichische Turn- und Sportunion (UNION), Gesellschaft für christliche Kunst, Österreichischer Bauorden (ÖBO), Bewegung für Gesellschaftspolitik und Sport (Reichsbund), St. Michaels Bund, Verband der katholischen Schriftsteller, Verein Hoffnung hinter Gittern, Vereinigung christlicher Studentinnen (VCS), Vereinigung christlicher Lehrerinnen und Lehrer (VCL), Verband farbentragender Mädchen (VfM)

 

Spiegelgasse 3, 1010 Wien, Österreich

Tel.:    +43 1 515 52 3674 Büro

E-Mail office@akv.or.at

ZVR-Zahl: 947140125

www.akv.or.at - www.christeninnot.at 

Newsletter abmelden