Christen sollen keineswegs schweigen und nur zu Hause beten!

Die Erregung über die freikirchliche Großveranstaltung und den Kurz-Auftritt ist übertrieben und heuchlerisch.

Etwa 10.000 Teilnehmer zählten die Veranstalter, fast ausschließlich junge Leute, begeistert, singend, betend. Sie hatten sich zu Pfingsten in Salzburg eingefunden, zum „Fest der Jugend“, von der Loretto-Gemeinschaft. Medial wurde davon kaum Notiz genommen. Ähnlich wäre es wohl dem ökumenischen Großevent in der Wiener Stadthalle ergangen, das von christlichen Freikirchen organisiert wurde. Wäre da nicht ein australischer Prediger auf den Gedanken verfallen, zum Gebet für VP-Chef Sebastian Kurz aufzurufen und diesen zu segnen.

In katholischen Messen wird regelmäßig für Politiker gebetet. Politiker nehmen auch an kirchlichen Festen teil, halten in Kirchen Ansprachen, gleichgültig, welcher Partei sie angehören oder ob sie gläubig sind oder nicht. Dennoch ist die Schnittstelle zwischen Politik und Religion heikel. Hierzulande hat man mit dem politischen Katholizismus, als in der Zwischenkriegszeit ein Kanzler katholischer Priester war, oder mit der aktiven Unterstützung des Nationalsozialismus durch die evangelische Kirche schlechte und schmerzliche Erfahrungen gemacht.

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