Nord-Irak: "Zwei Drittel der Gebäude sind wieder aufgebaut"
LINZ/NORDIRAK. Aktion "Heimkehr": Ex-Staatssekretär Helmut Kukacka machte sich ein Bild von der aktuellen Lage der Christen im Nordirak.
Die Hilfsaktion "Heimkehr" trage Früchte, wie sich Helmut Kukacka, Präsident der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (AKV), bei einer dreitägigen Reise in den Nordirak überzeugte. Er besuchte die christlichen Ortschaften Telskof und Baqofa, zwei jener Siedlungen, die die Hilfe nach dem Abzug des IS am nötigsten hatten. "Etwa zwei Drittel der zerstörten Gebäude konnten neu errichtet oder renoviert werden", sagt Kukacka. "Die Infrastruktur und die Wasserversorgung wurden ebenfalls wieder hergestellt."
Starke Gemeinschaft
In Telskof seien bisher etwa 650 von 1200 Familien zurückgekehrt. Dort wurde etwa ein Gemeindezentrum errichtet und eine "Food Factory" aufgebaut, bei der die Einwohner regionale Lebensmittel erzeugen und verkaufen. "Die wiedergewonnene Sicherheit und Rückkehr zur Normalität stärkt den Zusammenhalt der Bevölkerung", sagt Kukacka. Er sei beeindruckt gewesen von der Dankbarkeit der Menschen vor Ort und wie gut die Aktion angenommen werde. In Baqofa sei unter anderem der Bau einer neuen Kirche begonnen worden. "Bei allen Projekten geht es auch darum, die Identität der Menschen als Christen zu stärken", so Pfarrer Bodagh. Nach Baqofa seien von rund 75 Familien 41 ins Dorf zurückgekehrt.
"Die größte Herausforderung ist, die Menschen wieder in ihre christliche Urheimat zurückzuholen", sagt AKV-Präsident Kukacka.
Ein Lokalaugenschein des Linzer Bischofs Manfred Scheuer im Februar 2017 gab den Ausschlag für die Aktion. Die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände, die Christian Solidarity International Österreich (CSI-Ö), die Initiative Christlicher Orient (ICO), die Kardinal-König-Stiftung und die Diözese Linz haben gemeinsam bisher 500.000 Euro in die Heimkehrer-Aktion investiert.
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